Fausts Verjüngung
24. März 2016 – Mit leichter Verspätung ist die Gartenarbeit wieder im Gange.
Frei nach Goethe. Wie heißt es im „Faust“?
MEPHISTOPHELES.
Mein Freund, nun sprichst du wieder klug!
Dich zu verjüngen, gibt’s auch ein natürlich Mittel;
Allein es steht in einem andern Buch,
Und ist ein wunderlich Kapitel.
FAUST. Ich will es wissen.
MEPHISTOPHELES. Gut! Ein Mittel, ohne Geld
Und Arzt und Zauberei zu haben:
Begib dich gleich hinaus aufs Feld,
Fang an zu hacken und zu graben,
Erhalte dich und deinen Sinn
In einem ganz beschränkten Kreise,
Ernähre dich mit ungemischter Speise,
Leb mit dem Vieh als Vieh, und acht es nicht für Raub,
Den Acker, den du erntest, selbst zu düngen;
Das ist das beste Mittel, glaub,
Auf achtzig Jahr dich zu verjüngen!
FAUST.
Das bin ich nicht gewöhnt, ich kann mich nicht bequemen,
Den Spaten in die Hand zu nehmen.
Das enge Leben steht mir gar nicht an.
Wie geht es weiter? Schlag nach bei Goethe! (Faust, Hexenküche).
Nebenbei fällt mir auf, daß es durchaus goetheanisch sein kann, ein Kompostklo zu nutzen.
So würden wir hygienisch aufgeklärten heute es verstehen. Goethe dachte zu seiner Zeit an ein Plumpklo. Und das, obwohl von seinen neun Geschwistern sieben jung starben. Was auch der Nähe der Klogrube zur Küche in seinem Elternhaus geschuldet war.
OM